Der Champions-League-Abend im Parc des Princes hat nicht nur ein Fußballspiel, sondern eine regelrechte Wortschlacht entfacht. Nach der bitteren 1:2-Niederlage des Paris Saint-Germain gegen den FC Bayern München hat Trainer Luis Enrique seinen Kontrahenten Vincent Kompany frontal attackiert. Der Spanier warf dem Belgier vor, der Sieg seiner Mannschaft sei „reinstes Glück“ gewesen – eine Behauptung, die Kompany in der Pressekonferenz mit einem scharfsinnigen Konter parierte und Enrique vor den Augen der Weltöffentlichkeit blass aussehen ließ. „Detaillierte Informationen im ersten Kommentar!“, titeln französische Medien, die das Spektakel als „Skandal der Woche“ feiern. Ein Duell der Trainer, das die Rivalität zwischen Ligue 1 und Bundesliga auf die Spitze treibt.

Zunächst die Fakten: Am Dienstagabend dominierten die Bayern das Spiel von der ersten Sekunde an. Unter Kompanys Führung, der mit 16 Siegen in Folge in die Partie ging, pressten die Münchner das PSG erbarmungslos. Luis Díaz, der Sommerneuzugang von Liverpool, eröffnete die Score in der 4. Minute nach einem Rebound auf einen Schuss von Michael Olise, den PSG-Torwart Lucas Chevalier nur abwehrte. Im 32. Minute folgte der zweite Treffer: Díaz raubte Kapitän Marquinhos den Ball und köpfte präzise ein – ein Paradebeispiel für Bayerns hohes Pressing. Die Pariser wirkten überfordert; Enrique sprach später von „schönen Geschenken“ seiner Verteidigung, die Marquinhos’ Fehler direkt in Díaz’ Füße spielten.

Der Wendepunkt kam kurz vor der Pause: Díaz sah Rot nach einem brutalen Zweifuß-Tackle auf Achraf Hakimi, der tränenreich vom Platz humpelte und eine schwere Knöchelverletzung erlitt – monatelang ausfallend. Das PSG verkürzte durch João Neves’ akrobatischen Volley in der 74. Minute, scheiterte aber trotz 71-prozentigem Ballbesitz und Überzahl am resilienten Bayern, der mit zehn Mann durchhielt und nun mit 12 Punkten tabellenführer ist. Ousmane Dembélé fiel zudem in der 25. Minute mit einer Oberschenkelverletzung aus, die nichts mit seiner vorherigen Pause zu tun hat, wie Enrique betonte. Für Paris war es die erste Saisonniederlage – und eine mit bitterem Nachgeschmack.

Enrique, der PSG seit 2023 trainiert und als Titelverteidiger antrat, explodierte in der Pressekonferenz. „Der Sieg des Bayern basiert auf purem Glück. Ohne Díaz’ Rot und unsere Geschenke hätten sie nichts draus gemacht. Kompany täuscht sich, wenn er von Teamwork spricht – das war Zufall, kein Plan!“, wetterte der Spanier, der seine eigene Mannschaft als „katastrophal in der ersten Halbzeit“ brandmarkte. Er implizierte, Bayerns Pressing sei überbewertet und der Ausgang ein „Skandal für den Fußball“. Die Worte hallten durch die Säle: Französische Medien wie „L’Équipe“ titelten „Enriques Wutausbruch: Glücksritter Kompany angegriffen!“ Nasser Al-Khelaïfi, PSG-Präsident, soll Enrique später beruhigt haben, da die Kritik an der eigenen Leistung („Wir hätten mehr verlieren können“) schon hart genug war.
Doch Kompany ließ das nicht auf sich sitzen. Der 39-jährige Belgier, in seiner zweiten Saison bei Bayern und Architekt einer 16-Siege-Serie, die den Rekord von AC Mailand brach, konterte direkt im Post-Match-Interview bei DAZN. „Glück? Das ist der Kommentar eines Trainers, der seine Geschenke nicht als solche erkennt. Unser Teamwork hat das Spiel gemacht – mit oder ohne Rot. Enrique sollte in den Spiegel schauen, bevor er von Zufall redet. Wir bauen Maschinen, keine Lotterien.“ Ein Stich, der Enrique sprachlos ließ; der Spanier nickte nur stumm und verließ den Saal. Fans auf X feierten Kompanys Schlagfertigkeit: „Endlich einer, der Enrique die Meinung geigt!“, postete ein Bayern-Anhänger mit Tausenden Likes. Die „Süddeutsche Zeitung“ lobte: „Kompany, der Philosoph, demütigt den Dramaturgen.“
Dieser Schlagabtausch passt perfekt in Kompanys Ethos: Bescheidenheit trotz Dominanz. „Glaubt nicht dem Hype um 16 Siege“, mahnt er seine Spieler regelmäßig. Unter ihm ist Bayern eine „Maschine der Massenvernichtung“, wie italienische Medien es nennen – aggressives Pressing, Rotationen und Präzision mit Harry Kane (22 Tore in 15 Spielen) und Díaz (15 Torbeiträge in 16 Matches) an der Spitze. Enrique hingegen ringt mit Verletzungen und Formkrisen; sein PSG, Top-Torschütze der Liga-Phase mit 13 Treffern, wirkt zerbrechlich.
Die Affäre eskaliert die Vorfreude auf ein mögliches Rematch in den K.o.-Phasen. Enrique, der vor dem Spiel von einem „perfekten Spiel“ der Bayern sprach, muss nun Beweise liefern. Kompany, der „neue König Europas“, hat gezeigt: Worte wiegen schwer, Taten wiegen schwerer. Für Enrique bleibt der bittere Beigeschmack – beschämt und ohne Replik. Der erste Kommentar? Er liest sich wie ein Lehrstück: Im Fußball siegt, wer nicht nur spielt, sondern auch redet.